Heute ein Zwischenruf zum Thema der Zielqualitäten. Ich verwendete das Wort ja bereits öfter in den vorigen Posts. Daher also heute eine Erläuterung.
Was ist eine Qualität? Es ist die Summe der Zustände einer Sache. Einer Sache, als die man das wahrgenommene Lebensumfeld eines Menschen definieren kann. Das wäre zum Beispiel der Zustand der Versorgung mit Essen und Trinken, der Zustand der sozialen Integration oder der Zustand des gesundheitlichen Wohnbefindes. Die Qualitäten des Lebensumfeldes sind diffizil auftrennbar und in ihrer Güte noch einmal separat zu bewerten. Am Beispiel der Versorgung mit Essen und Trinken (E&T) lässt es sich folgendermaßen darstellen:
Neutral betrachtet kann der Mensch zu gering mit E&T versorgt sein. Diese Qualität definiert sich über die Gefährdung von Gesundheit und Leben durch den Mangel an E&T. Er kann ausreichend mit E&T versorgt sein, wodurch keine Gefährdung von Gesundheit und Leben besteht und der Mensch kein dauerhaftes Hungergefühl erleiden muss. Er kann auch überversorgt sein, wenn ihm das Hungergefühl unbekannt ist, und durch das überangebot an E&T ggf. bereits eine Gefährdung für die Gesundheit eintritt. Zu dieser neutralen Qualität kommt noch die wertende Betrachtung, die Güte hinzu. Im Fall von E&T kann der überversorgte Mensch trotzdem die Zielgüte nicht erreichen, weil er z.B. nur Hühnerfüße im Übermaß zur Verfügung hat. Erst wenn also die Zielqualitäten (auch die Güte ist eine Qualität / Eigenschaft) übereinstimmen, empfindet der Mensch seine Zielqualität als erfüllt. Durch Gewöhnung und Lerneffekte werden diese Zielqualitäten bestimmt. Für die Einen sind Hühnerfüße Schlachtabfälle, für die Anderen Grundlage einer leckeren fritierten Mahlzeit. In der neutralen Betrachtung enthalten sie genug Protein um als Nahrung geeignet zu sein.
Ein anderes Beispiel: Transportmittel. Ein Mensch möchte von A nach B gelangen. An diesem Punkt zeigt sich die differenzierbare Betrachtung der Zielqualitäten. Neutral betrachtet wäre für den reinen Transport die Fahrt mit Bus und Bahn am günstigsten, da mit dem geringsten Aufwand die größte Menge an Personen transportiert werden kann. Allerdings sind die Qualitäten der Flexibilität und der Geschwindigkeit / Reisezeit ggf. nicht zu erfüllen. Auch die Fahrt mit dem Fahrrad wäre eine Option, in der allerdings die Zahl der transportierten Personen / Fracht im Vergleich zu Bus und Bahn sehr gering ist. Ebenso wäre die Reisezeit deutlich höher. An diesem Beispiel ist also zu erkennen, dass die Zielqualitäten stark variieren können, und eine Lösung unabhängig von ihrer Güte ungeeignet sein kann um eine Zielqualität zu erfüllen. Qualitäten und ihre Güte unterliegen in diesem Zusammenhang einer Wichtung der Zusammenhänge der Qualitäten und Güten. In der Regel ist zu erwarten, dass synergetische Zusammenhänge (z.B. Fahrspaß und Flexibilität, oder Effizienz und Kosten) am höchsten gewichtet sind, während widersprüchliche Zusammenhänge (z.B. Nachhaltigkeit und Fahrspaß) wenig gewichtet sind. Dies führt dazu, dass Qualitäten ebenfalls gewichtet werden und der Mensch ihnen innerhalb der Zielqualität eine Wertigkeit innerhalb der Güte zuschreibt. Je mehr dieser Komplexe erfüllt werden, umso allgemeiner und umfassender empfindet der Mensch die grundlegende Zielqualität als erfüllt.
Allerdings steigt der Aufwand zur Erfüllung der Qualitäten in entsprechender Güte immer mehr an. Der Anstieg des Aufwands ist dabei eher logarithmisch als linear. Als Beispiel: Die Produktion von Hirse auf trockenen Flächen ist deutlich weniger aufwändig als die Produktion von Hochleistungsweizen für die Brotproduktion (Bewässerung,mehr Dünger, Pestizide, Maschinen etc.) Die neutrale Erfüllung der Zielqualität ausreichenden Nahrungsversorgung ist jedoch sowohl mit Hirsefladen als auch mit eine industriell gebackenen Weißbroten möglich. Wenn der Hirsebauer nun also genug Hirse anbaut um sich zu versorgen, kann er nun theoretisch den Überschuss verkaufen (egoistisches Handeln) oder an Hilfsbedürftige weitergeben (altruistisches Handeln). Dies gilt analog für den Getreidebauern. Dieser kann seine Überschüsse verteilen, oder aus Ihnen Biomethan produzieren. Aufgrund der logarithmischen Steigerung des Aufwands zur Gewinnung von Zielqualitäten und Güte besteht jedoch eine proportionale Hilfswirkung wenn diese Überschüsse als Ausgleich des erforderlichen Aufwands der Zielqualitätenerfüllung an Hilfsbedürftige gegeben werden. Somit ist es möglich auch mit geringen Überschüssen bzw. Spenden eine große Wirkung zu erzielen. Es ist somit leichter Vom Leid zur Zufriedenheit zu gelangen, als es ist von einem Punkt der Zufriedenheit nach einer absoluten Erfüllungsempfingund zu streben.
Allerdings ist beginnt die Erfüllungsempfindung je nach Person und Umgebungsrelation unterschiedlich. Je nach Erfüllungsgrad von Zielqualitäten in der Umgebung bilden sich positive oder negative Relationswahrnehmungen heraus. D nimmt positiver wahr, dass er erfüllter im Hinblick auf die Zielqualität ist als C. C nimmt dies negativ wahr. Ebenso wie die Relation zu B. Somit verstärkt sich die Wahrnehmung für C ins Negative (unter die gelbe Linie). Bs Wahrnehmung ist ausgeglichen, da er sich in einer relativen Position zwischen A und C wahrnehmen kann. Die Erfüllung von Zielqualitäten ist somit also eine Wahrnehmung die von der Qualität an sich, der Güte und den Umgebungsverhältnissen abhängt.
An diesem Punkt will ich daher wieder auf den Nutzen der VEGAs hinweisen. In einer solchen Vereinigung wäre es den teilnehmenden einerseits möglich eine neue Umgebungswahrnehmung zu entwickeln, und daraus resultierend die Effekte der proportionalen Hilfswirkung durch ihr Handeln in spezifischen Qualitätsgebieten zu nutzen. Qualitätsgebiete, in denen Sie ggf. eine Erfüllung erreicht haben, durch deren altruistische Weitergabe selbst geringster Leistungen eine große proportionale Wirkung erzielen. Und mit einem einheitlichen Anlaufpunkt ist es somit auch Personen mit einer sehr hohen Erfüllung ihrer Zielqualitäten eine gezielte (und daher umso effektivere) proportionale Hilfswirkung zu erzielen. Sei es nun indem Lebensmittel geteilt, Arbeitsleistung vermittelt, Beziehung genutzt oder Geldmittel zur Verfügung gestellt werden.
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